Haltung, bitte!

Vielleicht denkst du gerade “Wie geht denn “Richtiges Stehen”? Was kann man denn bitte beim Stehen falsch machen?”. Jetzt stehe ich mein ganzes Leben schon so, wie ich stehe – und umgefallen bin ich noch nicht.

Die Antwort lautet: Eigentlich kann man gar nichts falsch machen. Und trotzdem kann “falsches Stehen” zu diversen Problemen führen. Klingt erstmal etwas kontrovers. Schauen wir es uns mal genauer an:

Unser Körper ist dazu gemacht, sich vielseitig bewegen zu können

Nach vorne, zurück, zur Seite, rauf, runter, gebogen, gerade, rund usw., kann sich unser Körper bewegen. Und es tut ihm sehr gut, diese Abwechslung auch regelmäßig zu genießen. Denn durch vielfältige Bewegungsformen werden immer wieder unterschiedliche Muskeln angesprochen, Gelenke mobilisiert und dadurch wird Energie freigesetzt. Energie, die fließen kann tut auch dem Geist/Denken und der Seele/Psyche gut.

So, durch unseren vielbeschäftigen Alltag als Menschen ist es jetzt eher selten so, dass wir automatisch den ganzen Körper durchbewegen, wie es eben gut wäre. Wir sitzen zu viel, bewegen uns zu wenig und stehen zu einseitig. Und damit haben wir das Problem.

Wenn wir uns nämlich angewöhnt haben, einseitig zu stehen (zB die Belastung ist immer am linken Bein, der recht Fuß ist vorne nach außen gedreht, die Hüfte wird dadurch verschoben, der untere Rücken weicht zur Seite aus, der obere Rücken versucht wieder auszugleichen und zieht in genau die andere Seite….. na bumm!). Dann werden wir krumm, schief, fehlbelastet, einseitig und und und.

In so einer Haltung sind wir auch nicht gut mit uns verbunden und sind gedanklich leichter auf Reisen.

Versuche dir die folgende Haltung anzugewöhnen – üben kannst du jederzeit, zB beim Warten an der Kassa oder auf den Bus:

BEWUSSTES STEHEN

  • Gewicht ist gleichmäßig auf beiden Füßen verteilt,
    Fußspitzen zeigen nach vor,
  • zwischen den beiden Füßen ist ein Abstand (es passt ein
    3. Fuß dazwischen, ein 4. aber nicht mehr),
  • stehe mittig (nicht zu weit vorne, nicht zu weit hinten),
  • stelle dir gedanklich vor, dass auf deiner Fußsohle 3 Punkte sind (großer Zehenballen,
    kleiner Zehenballen, Ferse),
  • verbinde gedanklich diese 3 Punkte und verteile das Gewicht gleichmäßig
    (achte darauf, nicht nach innen oder außen zu kippen = x-beinig oder o-beinig),
  • dann geht es ein Stück weiter nach oben: die Knie sind weich und immer leicht gebeugt
    (man muss das von außen nicht sehen, aber du spürst es, ob die Knie quasi durchlässig sind),
  • das Becken ist aufgerichtet, der Nabel zieht leicht Richtung Wirbelsäule und du ziehst
    das Steißbein 1 Millimeter nach unten (das ist eine Mini-mini-mini-Bewegung; sie dient
    zur Aufrichtung), der Rücken wird lang und es kommt eine Grundspannung zustande,
  • denke dir beginnend von der 2. Zehe, durch die Mitte vom Sprunggelenk durchgehend eine Linie hoch zur Hüfte,
  • Schultern sind entspannt, Schulterblätter ziehen (wieder Mini-Bewegung) zusammen Richtung Wirbelsäule und gleichzeitig leicht nach unten. Dazu reicht es, sich vorzustellen, dass die Schulterblätter wie ein Wasserfall den Rücken entlang fließen,
  • Kopf thront in Verlängerung zur Wirbelsäule, Kinn Richtung Brustbein, Scheitel zieht hoch, Hinterkopf zieht nach hinten. Auch hier reicht die Vorstellung!

 

ACHTUNG!!! Es geht nicht um Verkrampfung! Es geht um LÄNGE und AUFRICHTUNG!!!

Anfangs klingt es etwas kompliziert. Aber übe täglich, mache es dir zur Gewohnheit so zu stehen bzw. bei Wartezeiten immer wieder diesen Stand aufzubauen. Gleichzeitig schenkst du dir dabei selbst Aufmerksamkeit – das freut die Seele!

Wenn du Fragen dazu hast, gerne an mich!

Ich freue mich!

Lieben Gruß

Deine Marina