…und Yoga ist kein Sport…

Noch vor einigen Jahren wurde Yoga skeptisch beäugelt, dann aber doch für gut befunden und dann sehr schnell Teil der Abnehm- und Fitnessindustrie.

Mittlerweile gibt es Yogaklassen speziell für einen knackigen Po oder straffe Oberarme. Das ist alles ganz wunderbar. Aber es ist nicht Yoga.

Yoga ist für innen – und nicht für außen. Durch die langsamen und bewussten Ausführungen stärkt sich die Tiefenmuskulatur auf der körperlichen Ebene aber vor allem ist Yoga ein Weg. Ein stiller. Ein innerer und äußerer Prozess. Yoga hilft dir den Blick nach innen zu richten, auf dich, auf deinen Körper, deine Emotionen, deine Körperempfindungen. Es hilft dir anzunehmen und loszulassen. Es erlaubt dir zu sein – und zwar genauso wie du bist, da wo du stehst.

Ob du am Anfang deiner Yogareise bist und die ersten zarten Anbahnungsversuche unternimmst, mit all den Vorurteilen, weil du schon einiges Komisches über Yoga gehört hast oder du zweifelst, ob du all diese Verrenkungen anatomisch überhaupt so hinbekommst oder ob du schon einen langen Weg auf deiner Yogareise gegangen bist: Yoga hilft dir du selbst zu sein und holt dich, wenn du dich verloren hast, wieder zurück.

Im Yoga geht es darum Platz zu machen, einen Raum zu schaffen, wo bislang Blockaden waren. Es geht darum aufzumachen, sich selbst zu öffnen. Und Yoga findet nicht nur auf der Matte statt. Was nützt es, wenn du den herabschauenden Hund beherrscht aber dem Menschen hinter dir die Türe draufknallst, wenn die Einheit vorbei ist (solltest du in einem Studio praktizieren), weil du keine Zeit hast und vor lauter Eile schon wieder im Schweinsgalopp unterwegs bist?

Yoga fordert dich mit der Zeit auf, langsamer zu werden, achtsamer, aufmerksamer, freundlicher, liebevoller. Und zwar sowohl im Umgang mit dir selbst, als auch mit anderen. Und daher findet Yoga vor allem auch im Alltag statt.

Auf der Yogamatte lernst du auch auf deinen Atem zu achten, ihn zu benützen und das Erlernte dann in deinen alltäglichen Lebenbereichen anzuwenden. Das alles ist Yoga und noch so viel mehr.

Wenn man das alles nicht so miteinbezieht, dann ist das auch okay, aber dann bedarf es vielleicht eher einer anderen Bezeichnung. Aber wie klingt das schon, wenn ich sage “ich gehe zum Stretching” oder “treffen wir uns nach dem Dehnen noch auf einen Smoothie?”.

Namasté und

Alles Liebe

Marina