Aktiv werden bei Rückenschmerzen – denn die Wirbelsäule liebt Bewegung!

Und Stillstand ist Gift für deine Wirbelsäule

Das Beste, das du tun kannst für deine Wirbelsäule ist, dich zu bewegen.

Ausnahmen: wenn du einen akuten Bandscheibenvorfall hast, frisch operiert bist oder hohes Fieber hast.

Ansonsten lautet die Devise: bewegen, bewegen, bewegen!

Die meisten Rückenbeschwerden kommen nicht von einem Bandscheibenvorfall, sondern weil entweder die Rückenmuskulatur vernachlässigt wird (nicht trainiert) und die Muskeln viel zu schwach sind, durch Fehlhaltungen, aufgrund von einseitiger Belastung (zB zu langes Sitzen) oder weil die Muskeln verkürzt sind und dadurch der Muskel zu ziehen beginnt. Die Muskulatur zieht ja auch am Skelett, daher kann ein verkürzter Muskel tatsächlich auch Schmerzen im Rücken verursachen. Es liegt meistens an der fehlenden Mobilität. Und da bieten sich wiederum Mobilisierungsübungen an, die man über den Tag verteilt immer wieder machen kann oder sogar morgens schon im Bett.

Entspannung ist natürlich auch wichtig, da Stress einen großen Beitrag haben kann bei Rückenschmerzen oder vor allem bei Verspannungen im Hals-Nacken-Schulter-Bereich. Eine Kombination aus Kräftigung, Mobilisierung, Dehnen und Entspannung –> das liebt die Wirbelsäule und das ist eine Wohltat für den Rücken.

Gezielte Rückengymnastik und Rückenschule sind großartig.

In den folgenden Zeilen möchte ich dir gerne Bewegungsformen vorstellen, die sich wunderbar eignen:

Pilates: Man kann auch sagen, dass Pilates bewusstes Wirbelsäulentraining ist, da die Übungen sehr langsam, bewusst und verbunden mit der Atmung ausgeführt werden. Dadurch stärken sich die Haltemuskulatur und die Tiefenmuskulatur, die besten Schutz für die Wirbelsäule bieten. Denn der beste Schutz für die Wirbelsäule sind Muskeln – ein kräftiges, gleichmäßig starkes Muskelkorsett, das die Wirbelsäule umgibt und somit wie ein Polster auf diese wirkt.

Auch Yoga, vor allem, wenn es so unterrichtet wird, dass in Verbindung mit der Atmung gearbeitet wird, rückenschonend und eine Balance zwischen Halte- und Mobilisierungsübungen stattfindet.

Yin-Yoga ist eine Form von Yoga, bei der die Asanas (Übungen) lange Zeit gehalten werden. So kann es sein, dass man in einer Haltung für 3-5 Minuten bleibt. Dadurch werden auch die Faszien angesprochen, die mitverantwortlich sein können für Rückenbeschwerden bzw. Schmerzen aller Art, wenn sie sehr verklebt sind.

In Fitnessstudios oder an Volkshochschulen wird bei den Aerobicstunden immer auch Wirbelsäulengymnastik angeboten.

Weitere Bewegungsformen, die gut sind: Feldenkrais, Spiraldynamik, Nordic-Walking, Wandern, Schwimmen (aber aufpassen bei Problemen mit der Halswirbelsäule, denn dann wäre eigentlich nur das Rückenschwimmen gut).

Sportarten, die sich nicht so gut eignen, aufgrund ruckartiger und Stop-and-go-Bewegungen: Tennis, Volleyball, Golf, Skifahren

Du kannst auch zu einem Physiotherapeuten gehen, der dir für die Hausübung einige Übungen zeigt und mitgibt.

Also, du siehst, es gibt so viele Möglichkeiten, dich in professionelle Hände zu begeben und dich zu bewegen. Und alles ist besser, als dich zu schonen.

Immer wieder höre ich, dass Menschen die Rückenschmerzen haben, nichts dagegen unternehmen. Und in diesem Fall stimmt das Sprichwort “von nix kommt nix”, denn in diesem Fall muss man schon ein bisschen was dafür tun, dass es wieder gut wird.

Die Wirbelsäule ist ja auch so aufgebaut, dass sie sich in alle Richtungen drehen  und wenden kann und sie ist nicht dazu gemacht, stocksteif nur senkrecht von oben nach unten in einer fixen Position zu verharren – die möchte ja auch bewegt werden. Und es ist so faszinierend, was von der Wirbelsäule alles ausgeht, wie sie den Körper versorgt, von den Nerven angefangen über die Organe und ebenso für Emotionen zuständig sein kann und so viele Körperteile von der Wirbelsäule aus versorgt werden.

Ich hoffe, ich habe es dir ein wenig schmackhaft gemacht, dich um deinen Rücken und deine Gesundheit zu kümmern.

Liebe Grüße

Deine Marina